Digitale Ablenkung – digitaler Überfluss

Handy – Social Media – Internet – Künstliche Intelligenz – Algorithmus

Wir sind abhängig. Alle. Zumindest überwiegend alle. Behaupte ich. Ich auch.
Nicht vom Alkohol oder Drogen oder Süßem. Diese Abhängigkeit gibt es auch. Ich meine jedoch die Abhängigkeit von den digitalen Medien, Möglichkeiten, der digitalen Welt, der Informationsvielfalt. Wobei Informationsüberflutung meiner Meinung nach viel besser passt. Wir sind im Kontroll- und Neuigkeiten-Check-Wahn. Mal sehen, was es Neues gibt von dieser oder jener Person oder Gruppe.
Ohne dass wir bewusst nachschauen werden wir meistens per Piepton oder zartem jedoch nicht überhörbaren Summen unseres Handys darauf aufmerksam gemacht.
Wir lassen alles stehen und liegen und schauen, welche Nachricht gekommen ist. Wie wenn wir eine Entschuldigung für uns selbst suchen, sagen wir uns: es könnte etwas Wichtiges sein.
Das Gerät einmal in der Hand, die Nachricht gecheckt verleitet es uns, weiter zu schauen. Kanäle gibt es ja genug: Facebook, Instagram, Tiktok, Telegramm, Shoppingkanäle und viele Apps mit neuem Info-Futter.

Wir konsumieren alles, ohne es wirklich verdauen zu können. Tut uns das gut? Brauchen wir das?
Sicher nicht. Ein Trost, warum wir es trotzdem tun: es machen doch (fast) alle so. Das ist nun mal so in der digitalen Welt. Wir wollen up to date sein.
Was passiert aber mit diesen Tausenden von Informationen, die uns oder besser unser Gehirn tagtäglich überfluten?
Wir schaffen es nicht, alle anzuschauen, zu lesen oder zu hören. Die ein oder andere verschieben wir in einen Ordner für später – für irgendwann – und ganz ehrlich meistens für niemals.
Denn es kommen ja ständig neue hinzu. Wo landen all diese Informationen oder Wahrnehmungen?
Im Thalamus in unserem Gehirn. Der Thalamus ist das zentrale Integrations-, Steuerungs- und Koordinationsorgan sensibler und sensorischer Sinnessysteme. Alle sensiblen und fast alle sensorischen Informationen werden im Thalamus umgeschaltet und in Areale des Kortex weitergeleitet. Daher wird er auch als „Tor zum Bewusstsein“ bezeichnet.

Im Thalamus kommen bis zu 70.000 Reize in der Sekunde an.
Man sagt aber, dass ein „normaler“ Mensch bis zu etwa 70 Reize pro Sekunde bewusst verarbeiten kann.
Spätestens jetzt ist jedem Leser klar – das kann nicht gut gehen.

Was können wir dagegen tun?
Weniger konsumieren. Infos wegklicken.
Selektieren, was interessiert mich wirklich, tut mir gut oder bringt mich weiter in meiner persönlichen Entwicklung.

Speicher nur die wirklich wichtigen Informationen.
Und ganz wichtig: Komm immer wieder zwischendurch auch mal zur Ruhe. Schotte dich ab von alle Einflüssen, Zuflüssen und von dieser Überfüllung.
Weniger von allem tut gut.

 

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